Wir befinden uns nun in der 6. Woche des neuen (Schul-)Alltags, der doch auch viel Gewohntes mit sich bringt: Man gibt Übungen auf. Man beantwortet Fragen zu den Übungen. Man hat sich vielleicht doch wieder einmal etwas zu kompliziert ausgedrückt. Man überlegt sich, wie SchülerInnen bei Grammatikübungen nicht geistig wegbrechen. Man ist sich bewusst, dass die 14- bis 16-jährigen SchülerInnen leidenschaftlichst (!) über den Konjunktivübungen sitzen werden, da es einfach nichts Spannenderes geben kann. Voller Inbrunst brüllt man den angehenden MaturantInnen in der Videokonferenz „Ein Satz ist kein Absatz!“ ins virtuelle Gesicht.
Viel Gewohntes fehlt aber dennoch: Kein gemeinsames Lachen mit SchülerInnen, weil sie einen am falschen Fuß erwischt haben. Kein gewohntes Smalltalken über Alltägliches. Kein Geruch von frischem Essen aus unserer Schulküche oder dem Buffet. Keine ungelöschte Tafel. Kein vergessenes Buch. Keine Kopien. Es ist schon so weit, dass einem fast das laute nervige Klopfen der SchülerInnen an der Konferenzzimmertür - „weil sie für xy bitte unbedingt noch etwas abgeben müssen“- fehlt.
Kurzum: Eine schräge und herausfordernde Zeit, dieses Frühjahr 2020. Umso mehr freut es mich deshalb, dass manche meiner SchülerInnen meinem Aufruf nachgekommen sind und mir trotz allem freiwillig Kreativtexte abgeben haben.
Monika A. Moser
Manche haben natürlich die aktuelle Coronakrise als Thema:
Quarantäne
langweilige Zeit
Alle sind isoliert
Frustrationen bestimmen den Tag
Ausnahmezustand
Anna Zwanzger, 5A
Einen Text möchte ich hier besonders hervorheben. Nicht nur weil ich eine Gänsehaut und glasige Augen bekommen habe, sondern weil er aufzeigt, wie nichtig viele unserer Sorgen sind. Er stammt von Theresa Linhofer, 4A, die ihn auch selbst vorträgt. Danke, dass du das berührende Schicksal deiner Cousine mit uns teilst.