Unsere Kollegin Christine Berghofer kam am 9. September 1985 an die Schule. Ihre Unterrichtsfächer waren Deutsch, Geschichte und Politische Bildung. Viele Jahre begleitete sie unsere Schülerinnen und Schüler als Klassenvorständin und Praktikumsbetreuerin.
Mit Beginn des Schuljahres 1990 übernahm Christine die Schulleitung, welche sie bis September 1999 ausübte. Zur Zweijährigen Schule für Sozialdienste kam mit September 1993 ein zweiter Schultyp dazu: die dreijährige Fachschule für Sozialberufe, an deren Gründung Christine maßgeblich beteiligt war. Diese beiden Schulen unter einem „Dach“ zu vereinen sowie das dahinterstehende Anliegen unterstreicht ein Zitat von Christine aus dem Jahresbericht 1995/96: „Bildungsziel der beiden berufsvorbereitenden Schulen ist es, eine fundierte Grundausbildung für Sozial- und Pflegeberufe anzubieten, was insbesondere auch heißt, die soziale Haltung der Schüler/innen als das tragfähige Fundament jeglichen Handelns im Dienst am Menschen zu fördern und zu vertiefen.“
Der Start der HLW Sozialmanagement im September 2002 fiel nicht mehr in die Zeit ihrer Schulleitung, doch trugen ihre Begeisterung für Bildung und Innovation sowie ihr Tatendrang wesentlich dazu bei, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen.
Als Lehrerin für Geschichte und Politische Bildung war es ihr ein großes Anliegen, Schülerinnen und Schüler für Politik und Zeitgeschichte zu begeistern. Immer wieder lud sie ZeitzeugInnen und ReferentInnen an die Schule ein, um den Schülerinnen und Schülern politische Zusammenhänge möglichst praxisnah zu erklären.
Das Unterrichtsfach Deutsch bedeutete für Christine mehr als das Verfassen von Textsorten, Rechtschreibregeln, Grammatik – die Literatur wurde den Schülerinnen und Schülern hautnah durch die Teilnahme an Theaterworkshops und Besuche im Schauspielhaus vermittelt. Gut in Erinnerung sind uns die zahlreichen Kulturabende in der Schule geblieben. Die Schülerinnen und Schüler präsentierten zu diesem Anlass vor zahlreichem Publikum ihre selbst verfassten Texte. Die vielen Tage der offenen Tür wurden von Christine mit den Literaturcafés bereichert. Auch die Schulbibliothek gehörte zu ihrem umfangreichen Aufgabenbereich.
„Man soll die Feste feiern, wie sie fallen“ – Christine war sehr aufmerksam und vergaß auf keinen Geburtstag ihrer Kolleginnen und Kollegen. Im April 1998 feierten wir 50 Jahre Lehranstalt für Sozialberufe der Caritas der Diözese Graz-Seckau mit dem Motto „helfen … in Würde leben“. Bestens organisiert von Christine – mit Unterstützung ihres Lehrerteams – wurde es ein unvergessliches Fest der Begegnung.
Neben ihrer Lehrtätigkeit engagierte sich Christine auch im Vorstand der Pädagogischen Werktagung in Salzburg und als Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik an der Karl-Franzens-Universität in Graz.
Mit Ende des Schuljahres 2019/20 verabschieden wir unsere Kollegin in den Ruhestand.
Liebe Christine, es gibt wohl kaum eine Lehrerpersönlichkeit, die die Schule so geprägt hat wie du. Dabei bist du ein bescheidener Mensch geblieben, dem das Wohl der Schule immer wichtiger war als dein persönlicher Erfolg. Wir danken dir für deine Ideen und deinen unermüdlichen Einsatz für unsere Schule und wünschen dir alles Gute für deinen neuen Lebensabschnitt.
Brigitte Missethan