Über sexuelle Orientierung(slosigkeit)

Hetero, Homo oder doch was ganz anderes?
Heutzutage machen sich deutlich mehr Jugendliche als noch vor einigen Jahren Gedanken über ihre Sexualität. Doch warum ist das so? Welche Probleme bringt es mit sich, nicht heterosexuell zu sein? Und welches Label passt?
 
Warum machen Jugendliche sich darüber Gedanken?  
Jugendliche bekommen mittlerweile viel mehr Eindrücke über das „Anderssein“ geliefert als noch vor ein paar Jahren. In vielen bekannten Filmen und Serien gibt es mehr queere Repräsentation. In den Medien sieht und hört man mehr davon und es wird, wie zum Beispiel in Workshops, mehr darüber gesprochen und aufgeklärt. Das regt die Jugendlichen zum Nachdenken an und sie fragen sich, ob sie sich mit queeren Personen identifizieren können. Auch der Christopher Street Day („Pride Parade“) zeigt, dass es vollkommen in Ordnung ist, nicht der Heteronorm zu entsprechen. 
 
Warum haben Jugendliche Angst davor?
Auch wenn die Gesellschaft viel offener dafür geworden ist, so gibt es trotzdem noch einige, für die es ein Problem ist, nicht der Norm zu entsprechen und somit nicht der Mehrheitsgesellschaft anzugehören. Jugendliche haben Angst davor, in der Schule gemobbt, von den Eltern nicht akzeptiert und von den Freund*innen anderes gesehen zu werden. Außerdem hört man von Berichten, dass Nicht-hetero-Menschen auf der Straße zusammengeschlagen oder sogar getötet werden. Man hört auch von Vorurteilen gegen bestimmte sexuelle Orientierungen. Homosexuelle seien Sünder*innen, Bisexuelle seien gierig und müssten sich für eine Seite entscheiden oder Asexuelle seien gefühlslos und kalt. Noch ein Problem stellt auch die Sexualisierung von queeren Personen dar. 
 
Doch welches Label ist jetzt das richtige?
Nun ist aber die Frage: „Bin ich homo-, bi-, pansexuell oder doch etwas anderes?“ Ist man homosexuell fühlt man sich zum gleichen Geschlecht hingezogen. Bisexuelle können sich im Allgemeinen in zwei oder mehr Geschlechter verlieben. Bei Pansexualität ist einem das Geschlecht egal. Asexuelle haben kein Interesse an sexuellen Beziehungen. Es gibt aber auch viele weitere Mikrolabels. Außerdem gibt es noch das Label „queer“. Es bedeutet einfach, dass man nicht hetero ist und es wird als Überbegriff verwendet.  
 
Wichtig ist: Wer man ist, kann man nur für sich selbst herausfinden. Keiner sollte sich gezwungen fühlen, ein Label zu finden. 
Mirjam Meißl und Mika Traber