Sozialpraktikum

Im 3. Jahr der Fachschule für Sozialberufe absolvierst du jeden Mittwoch (= 8 Stunden) ein Praktikum in einer Sozialeinrichtung. Du kannst dabei zwischen Altenheimen, Einrichtungen zur Kinderbetreuung und Einrichtungen zur Betreuung von Menschen mit Behinderung wählen. Für die Ausbildung zur HeimhelferIn ist ein Praktikum in einem Altenheim notwendig.
 
Charakteristisch für das Praktikum sind:


Kennenlernen der Arbeit in Sozialinstitutionen wie 

  • Altenheimen
  • Behinderteneinrichtungen
  • Kindergärten

Lerneffekt

Das Sozialpraktikum ist eine ausgezeichnete Vorbereitung und Entscheidungshilfe für den späteren (Sozial)Beruf: In den Sozialinstitutionen erwerben die SchülerInnen theoretische und praktische Kenntnisse im angestrebten Beruf und können dadurch leichter eine Berufsentscheidung treffen. Hinweis: Diese Praktika sind ein Teil der Vorraussetzung für die Aufnahme in weiterführenden Ausbildungsstätten für Sozialberufe.

 

Praktikumsprofil

  • Erfassen des Aufgabenbereichs der Praktikumsstelle
  • Anwendung der theoretischen Kenntnisse in der konkreten praktischen Situation
  • Hospitieren
  • Arbeiten unter Anleitung von geschultem Personal
  • Selbstständiges Arbeiten in einem überschaubaren Arbeitsbereich
  • Verfassen einer schriftlichen Praktikumsdokumentation
     

Vorbereitung für

  • Behindertenpädagogik
  • Altenhilfe
  • Kindergartenhilfe
  • OrdinationsgehilfIn
  • Sozialarbeit
  • Familienhilfe
  • Krankenpflege

Erfahrungsberichte vom Sozialpraktikum

Erste-Hilfe-Tipps

Da ich beim Roten Kreuz aktiv bin, habe ich meine Uniform angezogen und den Erste-Hilfe-Rucksack, Verbände und ein paar Decken mitgebracht. Ich zeigte den Kindern, wie man einen Dreiecksverband am Kopf oder einen Druckverband anlegt und wir haben über Bauchweh gesprochen. Es interessierte die Kinder sehr, was man da tun kann und ich habe ihnen die Seitenlagerung mit einer eingerollten Decke gezeigt. Gar nicht so wenige Kinder hatten schon Erfahrung mit Rettungswagen und einige erzählten stolz, dass es auch in ihrer Familie jemanden gibt, der beim Roten Kreuz ist. Diese 20 Minuten waren für mich und auch für die Kinder das Highlight des Tages.

Tamara Dunst,
3FSB

Eingreifen

Wenn die Krankenstände unter den Lehrer*innen besonders hoch waren, kam es schon mal vor, dass ich besonders gefordert wurde. Einmal wurde ich in einer Turnstunde besonders gebraucht, da die Kinder aus meiner Integrationsklasse nicht zu zähmen waren. Ein Junge war wirklich nicht mehr zu bändigen und so sprang ich dem Turnlehrer zur Seite und wies den Jungen streng zurecht – etwas, was ich sonst als Praktikantin nicht machen würde. Aber die Klassenlehrerin bedankte sich bei mir, weil sie mein Eingreifen als sehr hilfreich empfand. Manchmal muss man aus sich rausgehen und ich war stolz, dass ich so reagiert habe.

Eva Weiland,
3FSB

Im Kindergarten gibt es ein Mädchentrio, das sich beim freien Spiel gern von den anderen abkapselt und jedes Mal rebelliert, wenn es ums Aufräumen geht. Dann war eines der Mädchen krank und die anderen beiden waren nicht wiederzuerkennen. Sie haben sich freudig anderen Kindern angeschlossen und das Aufräumen war auch kein Problem mehr. Jetzt überlege ich, was man tun kann, wenn das Mädchen wieder gesund ist.

Sarah Münzer,
3FSB

Sonderbetreuung

In meiner Gruppe gibt es unter den 3- bis 6-Jährigen ein Mädchen, das erst 2 Jahre alt ist. Sie ist natürlich mit den Regeln und Abläufen völlig überfordert und die Pädagoginnen brauchen viel Zeit für sie. Besonders beim Morgenkreis will sie gar nicht mitmachen, außer ich bin da. Da läuft sie direkt auf mich zu, kuschelt sich an mich und ist wie ausgewechselt. Deshalb wird sie immer mir anvertraut, ich kümmere mich um sie und die Pädagoginnen können sich um die anderen Kinder kümmern.

Lena Baldauf,
3FSB

Ich werde immer wieder gefragt, ob ich mit einem Kind in meiner Muttersprache (Tschetschenisch und Russisch) sprechen kann, damit die Pädagoginnen wissen, wie es ihm geht. So erfuhren wir, wie schwer es ihm fällt, mit anderen Kindern zu spielen und dass es sich deshalb lieber zurückzieht. So habe ich versucht, ihm mit ein paar Vokabeln das Leben zu erleichtern. Aber so einfach ist das nicht, auch wenn es heißt, dass Kinder sich so schnell zurechtfinden.

Samira Vitambaeva,
3FSB

Spaziergang durch die Landessonderschule

In meiner Klasse gibt es einen Jungen, der als Belohnung für gut erledigte Aufgaben in Begleitung einen Spaziergang durch die Schule machen darf. Er kann nicht sprechen und deshalb rede ich die ganze Zeit darüber, was wir alles sehen und wem wir begegnen. Sein Lieblingsziel ist eine lebensgroße Clownpuppe, deren Hände man bewegen kann. Ich führe dann immer eine Diskussion mit dem Clown, was dem Jungen extrem gefällt.

Flora Scherf,
3FSB

In der lila Gruppe gibt es einen Jungen, dessen offensichtliche Beliebtheit uns alle erstaunt. Sie zeigt sich beim Abholen zu Mittag: Er gibt jedem einzelnen Kind die Hand und verabschiedet sich. Das kann dauern. Es ist ein Drama, wenn er ein Kind vergisst, denn dann gibt es Geschrei und er muss zurücklaufen und das Abschiedsritual beenden. Bei keinem anderen Kind spielt sich etwas Ähnliches ab. Wir stehen vor einem Rätsel.

Selina Öhler,
3FSB

Hilfsbereitschaft

Ich hatte den Auftrag, den Turnsaal für den Elternabend vorzubereiten, als ein Junge hereinkam und mich fragte, ob ich mit ihm etwas basteln würde. Als ich ihm erklärte, dass ich nicht verfügbar sei, weil der Turnsaal hergerichtet werden müsse, bot er mir seine Hilfe an und schleppte Stühle, bis er abgeholt wurde.

Bahadir Sünaz,
3FSB